JOTI 1998

In diesem Jahr nahmen vom 16. -18. Oktober in Burgaltendorf gleich drei Stämme am „Jamboree On The Internet“, kurz JOTI genannt, teil. Es trafen sich die Essener Stämme St. Georg und Vereinigte Ruhrhalbinsel sowie der Mülheimer Stamm St. Maria Rosenkranz um sich über das Internet mit anderen Pfadfindern aus aller Welt zu treffen, sich dabei zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen und neue Freundschaften zu knüpfen. Mehr über das JOTI gibt es auf der JOTI-Seite.

Bericht des „Wochenmarkt“ vom 21.10.1998

PFADFINDER WELTWEIT VERNETZT
Am vergangenen Wochenende glichen die Jugendheime der Gemeinden Herz-Jesu in Burgaltendorf und St. Suitbert in Überruhr fast einer kleinen Computerbörse. Anstatt fachsimpelnder Experten saßen vor den über 30 bereitgestellten Rechner aber bis zu 100 Pfadfinder aus Heisingen, Burgaltendorf und Überruhr. Die Scouts der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg nahmen am „Jamboree on the Internet“ (JOTI), einem Pfadfindertreffen im internationalen Computernetzwerk teil.

Das Prinzip des Treffens war relativ einfach: „man tippt einen Text in den Computer ein und andere Pfadfinder können diesen lesen und über ihren Computer direkt antworten“, erklärt der Burgaltendorfer Gruppenleiter Stefan Melcher. Die Georgspfadfinder verschickten aber nicht nur Textnachrichten in viele der über 200 Länder, in denen es Pfadfindergruppen gibt. So sandten sie auch jede Minute aktuelle Bilder aus ihren Jugendheimen um die Welt, die sie mit einer Videokamera aufgezeichneten.
„Wir haben Scouts aus Australien, Kanada und vielen anderen Ländern kennengelernt,“ freut sich die zehnjährige Viola aus Burgaltendorf. Natalie (12) ergänzt, „Es ist toll, sich mit so vielen Pfadfindern aus der ganzen Welt über den Computer zu unterhalten. Das ist viel einfacher als Briefe schreiben.“
Die Georgspfadfinder möchten mit der Aktion über das Dach des eigenen Jugendheims hinausschauen und ihre Weltoffenheit unter Beweis stellen. „Als Pfadfinder versuchen wir einen verantwortungsbewußten Umgang mit neuen Medien zu finden, der auch Sinn macht und Chancen ermöglicht,“ meint Gruppenleiter Axel Kriewel aus Heisingen.
Schon letztes Jahr nahmen die Pfadfinder aus Überruhr am JOTI teil, was auch zu längerfristigen Kontakten und Brieffreundschaften führte.
Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) ist der katholische Pfadfinderverband in der Bundesrepublik Deutschland. Als einer der größten Kinder- und Jugendverbände zählt die DPSG über 100.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Wer mehr Informationen zum „Jamboree on the Internet“ wünscht kann sie im Internet abrufen:

Bericht des „Ruhrkurier“ vom 21.10.1998

TOLL: PFADFINDER SURFEN BEGEISTERT IM INTERNET
Am vergangenen Wochenende war für die Pfadfinder des Stammes Charles de Foucauld der St. Suitbert Gemeinde in Überruhr „chatten“ angesagt. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine neue Trendsportart, sondern um virtuelles Reisen und Kommunizieren im Internet.

Denn alljährlich am dritten Oktoberwochenende findet ein „Jamboree On The Internet“ (JOTI) statt, an dem jedesmal mehrere Stämme aus dem Bezirk Essen-Süd teilnehmen. Ziel dieser Aktion ist einerseits, Kontakte und Freundschaften zu Pfadfindern aus aller Welt aufzunehmen, andererseits den eigenen Stamm und dessen Aktivitäten vorzustellen und Erfahrungen austzutauschen. Außerdem werden damit vor allem den jüngeren Pfadfindern die positiven Nutzungsmöglichkeiten des Internets aufgezeigt. Natürlich kommt auch der Spaß beim „chatten“, also plaudern, nicht zu kurz: Bei vorangegangenen JOTIs sind schon einige Brieffreunschaften entstanden. Über das Netz melden sich Organisation aus fernen Ländern wie Chile und Bolivien, und es ergeben sich Kontakte bis nach China und Australien. Nicht umsonst sind weltweit 25 Mio. Pfadfinder in 216 Ländern organisiert.
In Überruhr saßen ein Großteil der 150 Pfadfinder der St. Suitbert-Gemeinde am Samstag vor den insgesamt 11 Computern: Die Jüngeren „chatteten“ am späten Nachmittag, die Älteren bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags, an dem die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet auch anderen Gemeindemitgliedern vorgestellt wurden. Eine im Raum aufgestellte Kamera fotografierte in regelmäßigen Abständen die „surfenden“ Pfadfinder. Die Fotos wurden automatisch ins Internet eingespeist und sorgten so für eine Darstellung in Wort und Bild.
Doch nicht nur mit Fernost und anderen „exotischen“ Ländern wurde geplaudert, sondern auch mit dem nahegelegenen Burgaltendorf. Auch dort wurde die Aktion begeistet aufgenommen: Mehr als 40 Kinder und Leiter waren schon nachmittags interaktiv unterwegs. Da das Interesse am Internet und dessen Bedeutung immer mehr wächst, werden kommende „Jamborees“ im Netz wohl in noch größerem Rahmen stattfinden.