Der Verband

Die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG)

DPSG-LilieDie Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg bildet zusammen mit dem evangelischen Verband christlicher Pfadfinder (VCP) und dem interkonfessionellen Bund deutscher Pfadfinder (BdP) den Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP), der von der World Scout Organisation ot the Scout Movement (WOSM) mit Sitz in Genf als deren nationales Mitglied anerkannt ist.
Gemeinsam mit anderen katholischen Jugend-Verbänden bildet die DPSG den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Struktur:

Die DPSG ist der Zusammenschluß der katholischen Pfadfinderstämme in der Bundesrepublik Deutschland. Sie gliedert sich in 25 Diözesanverbände und innerhalb dieser in ca. 135 Bezirke und rund 1370 Stämme und Siedlungen mit insgesammt rund 95.000 Mitgliedern.

Zielgruppe:

Nach Altergruppen gegliedert sind die Pfadfinder in Wölflinge (8-11 Jahre), Jungpfadfinder (11-14 Jahre), Pfadfinder (14-17 Jahre) und Rover (17-20 Jahre). Als Leiterinnnen und Leiter können Erwachsene Mitglied der DPSG werden.

Geschichte:

Am 7. Oktober 1929 wurde die DPSG gegründet. 1938 wurde die DPSG vom nationalsozialistischen Regime zwangsweise aufgelöst und verboten. Der Wiederaufbau der DPSG nach dem 2. Weltkrieg griff zunächst auf die Inhalte und Methoden der Zeit vor 1938 zurück. Ab 1971 können auch Mädchen Mitglied der DPSG werden.

Ziele und Aktivitäten:

Die DPSG beansprucht neben anderen Erziehungsträgern einen eigenen Erziehungsanspruch.
Sie …

  • will ihre Mitglieder in einer kritischen Weltsicht erziehen und einen Freiraum für den Entwurf neuer Ideen schaffen.
  • will, daß durch gemeinsame Erlebnisse und deren Reflektion die Mitglieder des Verbandes zunehmende Sicherheit im persönlichen Handeln gewinnen.
  • will, daß die Mitglieder durch eine Erziehung in zunehmender Selbstbestimmung befähigt werden, kreative Menschen mit offenen Augen und aufrechtem Gang zu sein, mit einem Gespür für sich, gegenüber dem Nächsten und der Gesellschaft.
  • will durch pfadfinderische Erziehung eine Erziehung zur Mitverantwortung in der Kirche, Gesellschaft und der internationalen Pfadfinderbewegung fördern. Deshalb tritt die DPSG in der Öffentlichkeit für die rechtlichen und weltlichen Belange von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein.
  • Wichtiges Instrument zur Umsetzung dieser Ziele ist die Arbeit in Kleingruppen.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg bildet zusammen mit dem evangelischen Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und dem interkonfessionellen Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) den Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP), der von der World Organization of the Scout Movement (WOSM) mit Sitz in Genf als deren nationales Mitglied anerkannt ist.

Siehe auch: „Geschichte der DPSG


 

Die Pfadfinderbewegung (WOSM)

WeltbundlilieDie heutige Lilie der DPSG ist eine abstrakte Variante des Weltbundabzeichens, wobei der auffälligste Unterschied darin besteht, daß im oberen Bereich ein Querbalken deutlich sichtbar ergänzt ist.
Damit bringt die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg ihre Verbundenheit mit dem katholischen Glauben zum Ausdruck. Daher wird diese Lilie auch „Kreuzlilie“ genannt.

Die Pfadfinderbewegung ist eine internationale Jugendbewegung, die sich nach 1909 auch in Deutschland etablierte. Inzwischen hat sie weltweit etwa 26 Millionen Mitglieder. Damit ist die Pfadfinderbewegung die größte freiwillige Jugendbewegung weltweit. Unter dem Namen Boy Scouts wurde die Pfadfinderbewegung 1908 von dem britischen General Robert Baden-Powell gegründet. Das Motto der Boy Scouts (Be Prepared: Allzeit bereit) basiert auf den Initialen des Gründers. Die Uniform der Boy Scouts war der Uniform der südafrikanischen Polizei nachempfunden. Erst 1967 wurden auch Mädchen bei den Boy Scouts zugelassen.

Inzwischen gibt es über 120 nationale Pfadfinderorganisationen, die zumeist in der internationalen Dachorganisation World Organization of the Scout Movement (WOSM) zusammengeschlossen sind. Sitz der WOSM ist Genf. Ein Verband mit nur weiblichen Mitgliedern ist die World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) in London.

Die deutschen Pfadfinder schlossen sich 1911 im Deutschen Pfadfinderbund (DPB) zusammen. 1933 wurde die Bewegung von den Nationalsozialisten verboten. Erst nach dem 2.Weltkrieg konnten neue Gruppen mit konfessioneller Bindung oder solche überkonfessionellen Charakters entstehen. Heute gehören folgende Gruppen zum Ring deutscher Pfadfinder (RdP): der Bund deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG, katholisch) sowie der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP, evangelisch).

Grundlage der Bewegung sind bestimmte Leitlinien und pädagogische Regeln, die alle auf den Grundsatz toleranten und solidarischen Lebens abzielen. Besonders wichtig sind auch gemeinsame Ausflüge und Zusammenkünfte (Zeltlager, etc.), die das soziale Engagement und das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen in der Gruppe fördern sollen. Heute gehören zusätzlich länderübergreifende Projekte (etwa in Entwicklungsländern) und Umweltschutzmaßnahmen zum Programm der Pfadfindervereinigungen.
1981 erhielt die WOSM den von der UNESCO verliehenen Preis für Friedenserziehung.

Zeichen aller Pfadfinder ist die Lilie. Sie wurde schon vom Gründer Robert Baden-Powell als Zeichen für die Pfadfinderbewegung gewählt, und die meisten Pfadfinderorganisationen haben sie entsprechend ihren Besonderheiten abgeändert übernommen. Beim Welbundabzeichen sollen die Dreigliederigkeit bzw. die drei Lilienblätter an die drei Elemente des Pfadfinderversprechens und an die grundlegende Orientierung aller Pfadfinder erinnern: die „Verpflichtung“ gegenüber Gott, den Mitmenschen und zu eigenverantwortlichem Handeln.
Das Seil, das die Lilie umrundet und sich mit dem Kreuzknoten verbindet, soll wiederum die Verbundenheit aller Pfadfinder auf der Welt durch die gemeinsamen Ideale darstellen.


 

Der Gründer (Lord Robert Baden-Powell of Gilwell)

Baden-PowellBaden-Powell wurde am 22. Februar 1857 als Robert Stephenson Smyth Powell in London geboren und besuchte mit 13 Jahren die Charterhouse School. Trotz seines schlechten Zeugnisses machte er die Prüfung für die Armee. Überraschenderweise wurde er zweiter von 700 Kandidaten und trat so im Jahre 1876 in das Regiment der 13. Husaren in Indien ein. Von 1888 bis 1895 war er zuerst in Indien, dann in Afghanistan, Zululand und Ashanti stationiert. Vor und während des Burenkrieges diente er als Offizier des Generalstabes im britischen Feldzug in Matabeleland, als Oberst der Irregulären Kavallerie in Südafrika und als Oberstleutnant der 5. Dragonergarde.
Seine Feinde nanten ihn „Impeesa“ – der Wolf der niemals schläft. Dieser Name war das Ergebnis von vielen nächtlichen Erkundungen, die er bis an den Rand feindlicher Lager machte.
Gegen Ende des Krieges baute er die südafrikanische Polizei auf und wurde 1903 Generalinspekteur der Kavallerie. 1909 wurde er geadelt und nahm ein Jahr später seinen Abschied vom Militärdienst. Im Jahr 1907 gründete er die Pfadfinderbewegung. In ihr wandte er sein Wissen über das Auskundschaften feindlichen Gebiets, das er von indischen und afrikanischen Spähern erworben hatte, auf die Schulung von Jungen an. Selbstvertrauen und ein moralischer Verhaltenskodex wurden die besonderen Kennzeichen der Bewegung. Im Jahre 1910 half er seiner Schwester Agnes bei der Gründung der Pfadfinderinnen (Girl Guides), einer entsprechenden Organisation für Mädchen. 1920 fand das erste Weltpfadfindertreffen ein sogenanntes „Jamboree“ in London statt, wo die Weltkonferenz der Pfadfinder begründet wurde. Während des 1. Weltkrieges diente er im britischen Nachrichtendienst.
Baden-Powell reiste für das Pfadfindertum durch die ganze Welt und schrieb Bücher für Pfadfinder. Zu seinen zahlreichen Büchern über die Pfadfinderbewegung gehören „What Scouts Can Do“ (1921) und „Scouting and Youth Movement“ (1929).
Schließlich zog er sich in sein geliebtes Afrika zurück und baute sich dort in Nyeri (Kenia) ein Haus für sich und seine Frau, wo er bis zu seinem Tod am 8. Januar 1941 lebte.

„Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, daß Ihr andere glücklich macht.
Versucht, die Welt, jede Begegnung und jeden Ort ein bißchen besser zu verlassen als Ihr sie vorgefunden habt.“
Baden Powell of Gilwell

Eine gute Adresse, bei der Ihr mehr über Baden-Powell erfahren könnt, ist das Pinetree-Web.