JOTI 1999
Bericht des Wochenmarktes vom 20.10.99
Georgs-Pfadfinder knüpften weltweit Kontakte
Völlig vertieft saßen am vergangenen Wochenende Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) vor Computern im Pfarrsaal der Burgaltendorfer Herz-Jesu-Gemeinde und tippten munter auf die Tastaturen. In den Nachbarstadtteilen Übberruhr, Heisingen und Stadtwald bot sich im Jugendheim dasselbe Bild.
„Wir nehmen mit Hilfe der Rechner Über das Internet Kontakt zu Pfadfindern in aller Welt auf“, erklärte der Burgaltendorfer Stammesvorsitzende Stefan Melcher das Szenario. Traditionell fand am dritten Oktoberwochenende das „Jamboree on the Internet (JOTI)“ statt. Bei diesem Pfadfindertreffen mit Hilfe des weltweiten Computernetzwerkes waren unter den mehreren tausend Teilnehmern auch 120 Pfadfinder aus Burgaltendorf, Heisingen, Überruhr und Stadtwald.
„Als Pfadfinder können wir uns der modernen Technik nicht verschließen“, meinte der Burgaltendorfer Stammesvorstand Stefan Melcher.
„Neue Wege zu gehen gehört zu den Grundprinzipien der Pfadfinderei. Im Umgang mit den Computern haben die Kinder heute außerdem viel weniger Berührungsängste als die Erwachsenen.“
Das Treffen mit Hilfe der Computer funktioniete dabei folgendermaßen: die Pfadfinder waren über die Telefonleitung mit den weltweiten Netzwerk verbunden. Wenn sie etwas schrieben, konnten das andere Pfadfinder lesen und sofort beantworten. Dabei spielte es technisch keine Rolle, ob sich diese in Venezuela, Australien, Erlangen oder im Nachbarstadtteil befinden.
Um sich auch ein Bild vom Gegenüber machen zu können, hatten die Pfadfinder in Burgaltendorf und Überruhr Kameras aufgebaut. Diese schossen jede Minute neue Bilder, die auch über das Internet abrufbar waren.
„Mir macht es Spaß, andere Leute kennenzulernen“, meinte die 12jährige Cordula. Ihre Freundinnen Anja, Kristina und Dorina wunderten sich wie unterschiedlich die Pfadfinderei in anderen Ländern abläuft: „Die machen ganz andere Spiele Wir haben uns gerade mit Scouts aus Indien unterhalten, die uns Bilder von sich geschickt haben. Dort gehen die immer in speziellen Gewändern zu Gruppenstunde.“
„Beim Jamboree kommt uns zu gute, daß wir zu einem internationalen Verband gehören. Es gibt in 160 Ländern der ERde an die 35 Mio. Pfadfinder.“, meibte der Überruhrer Stammesvorstand Michael Dolny.
Aus der Pfadfinderaktion die bereits im dritten Jahr stattfindet, entstanden schon einige Brieffreundschaften und längerfristige Kontakte: Die Überruhrer Rover (die Pfadfinder von 16 bis 20 Jahren) trafen sich nach dem letztjährigen Internettreffen mehrere Male mit Pfadfindern aus Hattingen.
Auch Amor schlug beim Jamboree im letzten Jahr zu. Der Überruhrer Pfadfinder Tobias Friese lernte im letzten Jahr seine derzeitige Freundin aus Lübeck kennen.
Weitere Informationen unter: http://stamm-cdf.de oder http://joti.org