Kandersteg – Das Sommerlager der Roverstufe 2006

Am 01.07. 2006 ging es für uns, die Roverstufe, ab Richtung Süden in die wunderschöne Schweiz. Schon um 5 Uhr morgens trafen wir uns an der Kirche, um dann kurz darauf endlich in unser heiß ersehntes Sommerlager zu fahren. Wir, das waren Lioba Karbach, Dorina Becker, Laura Pischek, Kordula Becker, Katharina Ossowski, David Stopschinski, Judith Vormoor und unser Fahrer und Leiter Gregor Sodomann.
Wir sind sehr schnell durchgekommen bis in die Schweiz und auch den Platz, einen internationalen Pfadfinderplatz (KISC= Kandersteg international Scout Center), hatten wir gut gefunden. Vor dem KISC trafen wir dann erstmals die Kordula, da wir 8 Leute waren, aber nur 7 in den Wagen gepasst haben, flog Kordula schon einen Tag vorher in Richtung Schweiz.
Danach wurde uns unser Platz für die nächsten 14 Tage gezeigt. Um uns endlich nach unseren Vorstellungen einrichten zu können, mussten erstmals all unsere Sachen mit lustigen Bollerwagen dorthin getragen werden , da man nicht mit dem Wagen dorthin fahren durfte… Irgendwann war dann alles auf diesem Platz, damit jedoch alles etwas übersichtlicher werden konnte und wir auch für die Nacht ein „Dach“ über unseren Köpfen haben konnten, musste erstmals die Jurte aufgebaut werden. Dabei gab es ein klitzekleines Problem… die Jurte und alles war da, nur das Dach fehlte. Zum Glück kamen noch unsere Nachbarn aus Dortmund vorbei, die uns dabei halfen die Jurte mit einem improvisierten Dach zu errichten. Nach einiger Zeit stand die Jurte mit einer Kotenplane als Dach. So konnten wir uns schön einrichten und alles etwas ordnen, während unsere Köchinnen das Essen zubereiteten. Nach diesem leckeren Essen gab es jedoch ein erneutes Problem (was für ein Tag).
Kleine, rote Ameisen liefen quer über die Bodenplane, das hieß: alles zusammen räumen und die Plane an allen Seiten spannen! Als dann endlich alles erledigt war, konnten wir unseren ersten Abend genießen, und zwar am Feuer unserer Nachbarn aus Dortmund, da wir kein Feuerholz mehr bekommen hatten, sprich kein eigenes Feuer machen konnten. Zuvor hatten wir noch ein improvisiertes Feuer aus Grabkerzen, was jedoch leider nicht besonders viel gewärmt hatte, jedoch hatten wir eine kleine Liederrunde gestartet, die wiederum schnell von den „Pinkies“ (DIE Leute vom Platz) beendet wurde, denn sie meinten, dass wir doch ruhig sein sollten, da wir die Nachtruhe stören würden.
Dabei bemerke man bitte, dass wir 22.32 Uhr hatten und die Nachtruhe um 22.30 Uhr begann. Na ja … die darauf folgenden Tage waren nicht weniger spannend und ereignisreich.

Am nächsten Tag hatten wir unseren Platz optisch etwas verbessert. Zunächst hatten wir das Pyramidenzelt aufgebaut, da uns die roten Ameisen beim Schlafen schon etwas genervt hatten. Somit war die improvisierte Jurte nun unser Küchen- und Aufbewahrungszelt. Draußen hatten wir noch ein paar Bänke aufgestellt, damit man sich auch Mal gemütlich nach draußen setzen konnte. Außerdem wurde eine höchst komplizierte Konstruktion von einem Bannermast gebaut. Der restliche Tag wurde dazu genutzt, um eigenes Feuerholz zu besorgen und um Einkaufen zu gehen.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zum Oeschinensee, den man durch Bewältigung von 400 Höhenmetern erreichen kann. Das wäre ja ein Klacks gewesen, wenn da nicht dir pralle Mittagssonne gewesen wäre, was die Konfrontation mit dem Berg schon etwas schwieriger gestaltete. Als wir dann nach einigen Pausen stolz oben am See ankamen, suchten wir uns ein schönes Plätzchen, um die Aussicht zu genießen und um sich zu entspannen. Dorina und Laura, haben sich währenddessen umgezogen, da sie ein paar Runden im Gletschersee schwimmen wollten. Nach dieser Erfrischung ging es dann auch schon im Eiltempo bergab, da wir uns noch etwas frisch machen wollten, da am Abend das international Barbecue war. Dort gab es dann lecker Essen (einen super leckeren Burger und eine schwarze und von innen kalte Wurst). Daraufhin konnte man dann noch dort bleiben und sich noch mit den anderen Pfadfindern unterhalten, was wir auch gemacht haben, nur einige sind halt noch etwas länger geblieben. Am darauf folgenden Tag mussten wir uns innerlich auf das Spiel Deutschland: Italien vorbereiten. Es war ja schließlich immer noch WM. Am Abend waren wir dann in einer Bar, wo auch alle anderen Pfadfinder aus Deutschland waren… und natürlich noch ein paar andere Leute. Nach dem Spiel mit dem nicht so schönem Ende, ging es dann zurück zum Platz, aber nicht nur wir waren bedrückt sondern auch die anderen Pfadfinder und einige Pfadfinder aus anderen Ländern schienen uns sogar aufmuntern zu wollen… bis auf die Dänen, die meinten singen zu müssen: „Schade Deutschland ALLE ist vorbei!“.. na ja, aber Dänemark war ja nicht einmal bei der WM dabei!
Am nächsten Tag machten wir erneut einen kleinen Ausflug zu einem Wasserfall, der in der Nähe war. Dort machten wir schöne Fotos und unsere Badenixen Dorina, Laura, Kordula und Bert nahmen noch ein Bad bevor sie sich in der Sonne sonnten. Kurz darauf sind wir wieder zurück zum Platz gegangen und das war auch gut so… Denn kaum waren wir wieder am Platz angekommen, da fing es an zu schütten, und wie! Chaos pur, denn auf einmal lief unser ganzes Zelt mit Wasser voll und es bildete sich sogar ein richtiger See. Die „Pinkies“ brachten Paletten, leider nicht genug, aber wir hatten ja noch Kisten. Diese Paletten hatten wir dann unter die Plane gelegt und nochmals alles neu eingerichtet, nachdem wir selbstverständlich wieder alles trocken gemacht hatten.
Durch das nicht ganz so tolle Wetter waren wir gezwungen unten auf dem Platz zu bleiben. Eigentlich hatten wir ja für das Lager zwei Hikes geplant, jedoch war jetzt nur noch einer möglich, und den wollten wir dann an einem schönen Tag machen. Die anderen Tage hatten wir uns die Zeit auf dem Zeltplatz mit verschiedenen Aktionen vertrieben. Am 8.7. sind wir dann natürlich wieder ab nach Kandersteg in ein Restaurant, um den letzten Auftritt der deutschen Nationalmannschaft anzuschauen. Der war natürlich sehr erfolgreich, dieser Abend.
Um uns für den Hike dennoch etwas fit zu halten, gab es zuvor noch Ausfluge auf zwei Berge. Einmal hatten wir eine Mittagspause auf einer kleinen Hütte gemacht, wo Gregor sogar einen Fels hoch geklettert ist…
Ansonsten hatten wir noch vor unserem Hike einen Tagesausflug nach Bern gemacht, wo wir uns die Stadt bei Sonnenschein anschauen konnten. In kleineren Gruppen haben wir die Stadt erobert und uns auch noch einen Scoutshop angesehen. Dann haben wir uns noch ein paar T-Shirts besorgt, die wir dann nach unserer Ankunft am KISC von einem „Pinkie“ mit einem KISC Logo bedrucken ließen.
Wie schon erwähnt gab es dann doch noch einen Hike. Dieser Hike war nur 4 km lang hatte jedoch einen Höhenunterschied von 715 m, was bedeutet: es war sehr anstrengend! Um 9.30 Uhr ging es los und gegen 11.45 Uhr kamen wir schon an unserem Ziel an. Das Wetter war wunderschön und so konnten wir auch die Aussicht auf die Schweizer Alpen genießen.

Oben hatten wir dann lecker gegessen und einige Aktionen gestartet, wie Kartenspiele und eine kleine Leserunde. Ebenfalls interessant war der Hund und die Katze, die zur Hütte gehörten und einige von uns haben sich intensivst mit den beiden beschäftigt. Am Abend konnte man das Gewitter über Kandersteg beobachten und wir unterhielten uns mit den Hüttenbesitzern, die wirklich sehr nett waren. Am nächsten Tag, d.h. als wir aus unseren kleinen Herbergsbettchen, eine riesige Liegewiese, kamen, gab es dann lecker Frühstück und kurz darauf hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen… es ging wieder bergab. Unten angekommen freuten wir uns auf die warmen Duschen und auf das Abendessen, denn wir wurden von unseren Schweizer Nachbarn zum Raclette essen eingeladen. Wir haben dann noch leckere Chukucrema (Schokopudding) mit Obstsalat gemacht und dann wurde zu Abend gegessen.

Am Tag darauf hieß es dann Sachen packen. Wir wollten zwar erst am nächsten Tag fahren, aber leider schon sehr früh und deshalb mussten wir halt alle Sachen schon vorher weg räumen… Das haben wir dann auch gemacht und zum Glück kam ein „Pinkie“ zum Platz, der dann mit dem Traktor und unserem Hänger zu unserem Platz kam, d.h. wir mussten nicht mit diesen Bollerwagen unsere Sachen schleppen. Jippie!! Als dann die wichtigsten Sachen weg waren, haben wir nur noch unsere Sachen, die wir bis morgen brauchten ins Uncle Sams (i.e. eine Schutzhütte auf dem Platz) rüber getragen. Dabei mussten wir uns sehr beeilen, da es wieder zu regnen begann.

Am Abend gingen wir dann noch alle (außer Kordula, da die bereits im Flieger zurück nach Hause saß) gemeinsam zum Campfire, wo die „Pinkies“ und die Pfadfinder, die da waren, einen schönen Abend am Feuer verbrachten und auch zum Abschied „Kumba Ya My Lord“ gesungen haben. Danach gab es dann noch lecker Essen bei unserer Chefköchin Dorina, die an diesem Abend auch eine Auszeichnung von uns bekam, und danach haben wir dann noch versucht unser restliches Brennholz zu verbrennen.
Als wir dann am nächsten Morgen aufstanden, mussten nur noch die letzen Sachen in den Wagen gepackt werden. Als dann alles verstaut war, da war dann auch das Lager wieder vorbei und wir fuhren wieder zurück in Richtung Essen… . Viel zu früh, wie uns vorkam.