Schottland 2004

Am 27. Juli 2004 starteten wir, die Pfadis aus Rellinghausen und Heisingen, zusammen vom Flughafen in Charleroi (Belgien) mit dem Flugzeug (wer hätte das gedacht) nach Prestwick (Schottland). Nach einer kleinen Zugreise kamen wir dann in Crianlarich, mitten in den wunderschönen Highlands an.
Die ersten Begegnungen mit den einheimischen, kleinen, sich in Schwärmen bewegenden und deutlich kleineren Mücken, als wir sie kennen (auch „Mitchies“ genannt), hatten wir auf dem Weg vom Bahnhof zu unserem Zeltplatz. Dieser Weg dauerte länger als wir gedacht/erhofft hatten, da die Übereinstimmung von der Orientierung unserer Leiter und den Koordinaten des Zeltplatzes sehr enorm war! Im Klartext: Wir sind in die falsche Richtung gegangen.
Ein netter Schotte, dessen Kinder selber bei den Pfadfindern sind, hat uns dann mit seinem PKW zum Zeltplatz gebracht. (An dieser Stelle noch mal: Danke!) Dort herrschte sofort Mitchie-Alarm und wir flüchteten nur noch in die Zelte.

Die nächsten zwei Tage wanderten wir dann den West-Highland-Way entlang, über „Bridge of Orchy“ und „Victoria Bridge“ („no facilities“ keine Dusche und kein Klo) bis hin zu „Kings House“ im berühmten „Glen Coe“ (wieder „no facilities“). Dort lauerten, wie Steve so süß formuliert hat, die absoluten Killer-Mutanten – literweiseblutsaufenden Mitchieschwärme – welche die Leiter dann doch entschieden beim Kochen behinderten. Die lieben Teilnehmer waren in ihren Zelten vor dem Regen und den Mitchies sicher aufgehoben und haben das Essen sogar ins Zelt gebracht bekommen.
Als kleines Dankeschön durften die Leiter an diesem Abend in den Pub gehen (jaja, kein Klo, aber ein Pub,….!). [Das beste am Pub war doch das Klo!, Anm.d.Red.]

Am nächsten Tag, wie seit unserer Ankunft übrigens, bei super Wetter, liefen wir dann also weiter bis Kinlochleven, wo sich ALLE auf die Duschen stürzten und sich auf eine Shoppingtour in der „Metropole“ schlechthin freuten (ein Supermarkt, ein Krimskramsladen und eine Post…!Hammer!).
Der nächste Tag, …die Mörderetappe…, 18 km bergauf, bergab, mit 20 kg (oder mehr) auf dem Rücken sollte unsern super Hike durch Schottlands absolute SCHOKI-Seite beenden. Leider konnte der Großteil der Gruppe, der von dem wirklich anstrengenden Hike bis dahin so kaputt war, nicht mitlaufen und fuhr mit dem Bus nach Fort William, wo sich unser 1. Standlager befinden sollte.
Die übrig gebliebenen 8 Leute meisterten diese Etappe mit Bravur. Das Wetter war super, und die Sonne unterstrich die faszinierende Berglandschaft.
Am Zeltplatz unterhalb des „Ben Nevis“ angekommen, war dann bei allen die Freude über das Geschaffte riesig. An diesem Tag stieß auch Lars, ein Rellinghauser Leiter, der wegen Prüfungen nicht von Anfang an dabei sein konnte, zu uns.

Am nächsten Tag gingen wir dann im etwas größerem Städtchen „Fort William“ einkaufen.
Nur 2 Tage nach Ende des Hikes machte sich ungefähr die Hälfte von uns um 5 Uhr morgens auf, um den Ben Nevis, den höchsten Berg Großbritanniens, zu erklimmen. So manch einer fragte sich dann doch: „Hallo? Geht’s noch? Warum stehe ich um 5 Uhr auf, um einen ca. 1300 m hohen und felsigen Berg zu besteigen???“ Aber wie beim 18 km-Tag waren wir dann doch ziemlich begeistert von der tollen Aussicht und von der Gewissheit, dass wir lebend rauf, aber vor allem auch nur halbtot wieder runter gekommen sind. Währenddessen spackten die anderen auf dem Zeltplatz ´ne Runde ab und spielten, wie wir nachher erfuhren, für ihr Alter angemessene Spiele *räusper*.

Nun folgte das 2. Standlager und wir fuhren also von Fort William über Glasgow bis nach „Culzean“, einem etwas einsamen Ort im Südwesten Schottlands.

Das Tagesprogramm der nächsten 2 Tage bestand in der sehr erholsamen Erkundung der Umgebung, des Strandes und des Parks, in welchem sich unser Zeltplatz befand, mit seinem Schloss und den wunderschönen Gärten. Außerdem hatten sich die Leiter eine suuuuuper Aktion ausgedacht [machen die doch ständig]: Wir könnten ja mal eine kleine Wanderung entlang der Küste zu einer Burgruine, nur 5 km entfernt machen. Klasse! Im Endeffekt war es dann aber doch ganz schön und so mancher konnte sich sogar mit Eis in die Sonne legen.
Am nächsten Tag sollte es 3 große Highlights geben: 1. Die schottischen Meisterschaften im Bogenschießen, welche im Park stattfinden sollten. Ganz interessant, aber außer einem eigentlich [?] hübschen Xena-Verschnitt eher weniger spektakulär.
2. Die traditionelle Lagerhochzeit. Wer das Brautpaar sein sollte wurde in einer riesig-coolen Zeremonie am Vorabend abgestimmt…. Die Glücklichen waren: Hendrik B. Etzel und Dorina Becker. Die Freude bei beiden darüber, dass sie die Auserwählten waren, war natürlich auf dem Höhepunkt. Die Hochzeit wurde sehr gut vorbereitet und es wurde nachher eine prächtige Feier zuzüglich Festessen.
Und der 3. Höhepunkt des Abends war „SSDLS“: Schottland Sucht Den LagerStar! Unentdeckte Talente wurden hörbar und die Vielfalt der Lieder war atemberaubend. Von: „Alle Knospen springen auf“, über „Wind of Change“ bis hin zu „ich wär’ gern’ Madonnas Dickdarm“! Das jubelnde Publikum und die Jury (natürlich die original Jury aus „Deutschland sucht den Superstar“) wurde von Michelle Hunziger und Karsten Spengemann durch den Abend begleitet, welche das ganze noch spektakulärer machten.

Leider konnte es nur einen Sieger geben […und das war die Autorin dieses Beitrages. Da sie sich ja nicht selbst loben kann, tun wir das mal: die Schlagerkrone haste Dir verdient Lili!] (Michelle und Karsten: „ihr seid alle Gewinner“), aber die Stimmung danach hätte nicht besser sein können, wir feierten nämlich noch ordentlich lange.
Geschafft von den Ereignissen des letzten Tages gammelten wir ein bisschen auf dem Zeltplatz rum und schauten uns im Park schottische Volkstänze an. Gegen Abend fing es dann super mies an zu regnen und trotz dieses Zustandes zauberten die Leiter in einem improvisierten Ofen Pizza (wie wir jetzt erfahren haben, waren davon ca. die letzten 2 Bleche gar. Na danke). [is’ doch keinem von schlecht geworden]

Die Nacht könnte man jetzt aus verschiedenen Sichten beschreiben. Einmal, aus der Sicht der Schlafenden, was wohl nicht sehr interessant sein dürfte…! Man könnte sie aber auch aus der Sicht dreier Pfadis beschreiben (die Beteiligten bleiben besser anonym [Namen der Redaktion bekannt]), denen langweilig war [kommt weit nach Mitternacht ja auch schon mal vor] und die das Zelt EINES Leiters (das Opfer bleibt besser ebenfalls anonym [s.o.]) zum „Einsturz gebracht haben“ und damit das Zelt KOMPLETT geflutet haben. Dann könnte man noch erwähnen, dass diese besagte Person dann im anderen männlichen Leiterzelt schlafen musste und es sehr unbequem und vieeeeel zu eng war. [aber hallo, eine Sardinenbüchse ist ein Großraumbüro dagegen]

Was ein Streich sein sollte, endete in einem Massarka [! das war uns zum Verbessern dann doch zu schade] an Strafen für die 3 lieben Pfadis, die sie am nächsten Morgen um 6 Uhr im Regen erledigen durften (danke noch mal dem Opfer und der Leiterrunde)! [gern geschehen! Die Sanitäranlagen habt ihr aber dann auch nicht mit Liebe geputzt!]

Danach ging es dann mit allen Pfadis nach Glasgow, zum Einkaufen und um dem Dudelsackfestival zu lauschen.
10. August 2004: es hat den ganzen Tag lang durchgeregnet, aber langweilig war es trotzdem nicht. Und am Abend schließlich, legten die Rellinghauser Pfadis dann ihr Versprechen am Lagerfeuer ab.
Der darauf folgende Tag sollte dann auch schon das Ende dieses wunderbaren Lagers sein, Rückflug nach Hause.

Alles in Allem war das ein super Lager, in einer super Landschaft, mit super Leuten und super Stimmung und man sollte bedenken: mit 10 Tagen Sonne.

[trotz Streichungen blieben noch 11 x „super“ übrig … das spricht ja wohl für sich … schön, dass Dir das Lager auch gefallen hat]

Bis zum Sommerlager in Schweden, Eure Heisinger Pfadis

Redaktion:[Thomas Hübscher / Stefan Leenen]