72Stunden-Aktion

72 Stunden- Aktion „Uns schickt der Himmel“ in St. Georg Heisingen

Die Aktion des Bundes der katholischen Jugend war ein Wagnis für uns, denn keiner von uns wusste, ob es klappen würde, das „ Sommer TZ“ (Treff Zentrum) der offenen Jugend komplett neu zu sanieren. Zu Beginn hatten wir nur die Manpower von 60 mutigen und bis in die Haarspitzen motivierten Kinder und Jugendlichen, die sich in unserer Gemeinde bei Pfadfindern, Messdienern oder in der offenen Jugendarbeit ehrenamtlich engagieren. Wir brauchten Material und Geld also mussten Sponsoren her und das schnell, den in 10 Tagen startete die Aktion. Jetzt schnell einen Spendenbrief verfassen 600 x kopieren und fleißig an den Kirchportalen nach der Messe verteilen. Aber ob das reicht? Einige von uns machten sich auf in die Geschäfte Ihres Vertrauens, also fast hundert Läden und Firmen abklappern. Und dann ging es richtig los: Pünktlich um 17:07 Uhr am 07. Mai 2009 starteten wir an zwei Punkten gleichzeitig: Einmal in der Essener Innenstadt bei der Eröffnungsfeier und natürlich an der Baustelle. In Windeseile mussten wir alles was alt und hässlich war demontieren. Große Gerüstzelte überspannten die Wiese, der alte modrige Bierwagen wurde von seinem Platz gezogen, die Handwerker unter uns richteten sich häuslich ein, bauten ihre Maschinen auf und begannen damit, das Unmögliche möglich zu machen. Die Tischler montierten die neuen Leimbinder, die das neue Dach bildeten, die Gärtner schnitten die verwucherte Hecke zurück, die Kinder strichen das neue Holz, damit es bald verbaut werden konnte. Es glich einem Ameisenhaufen, der an allen Ecken und Enden arbeitet.

Die Aufgabe der Bauleitung, ohne die es bei einem so großen und komplexen Projekt nicht funktioniert, übernahmen Leute von uns, die Ahnung davon haben und sich schon im Vorfeld ein paar Gedanken gemacht hatten und diese auch zu Papier brachten. Einer besseren oder spontanen Idee waren sie aber nie abgeneigt.

Es wurde gesägt, geschraubt, gehämmert, gebohrt und was man sich noch vorstellen kann, bis in die Nacht. Um 22 Uhr legte die Leiterrunde die Tagesplanung für den nächsten Tag fest. Zwei übernahmen die Nachtwache, was sich noch als Rettung herausstellen sollte, denn als alle schliefen damit sie für den nächsten Morgen fit waren, wurden die beiden unsanft geweckt, als ihnen fast das Zelt über den Kopf Richtung Friedhof wegflog. Schnell und besonnen sicherten sie im strömen Regen die Zelte, zogen es dann aber lieber vor im Altenheimbus zu nächtigen.

Pünktlich am Freitag morgen um 7 Uhr, gab es die erste Baubesprechung. Die Bauleitung teilte mit, was heute alles erledigt werden musste, damit wir das Ziel erreicht werden konnte, Ein straffes Programm war zu absolvieren. Es war an alles gedacht: Um 7:30 Uhr kam der Holzgroßhändler und lieferte das Material. Nun konnten die Tischler richtig Gas geben, aber arbeiteten die nicht noch mit dem Dachstuhl? Ok, kurzer Hand wurden die Schlosser zu Tischlern umfunktioniert. Nun lief es. Damit aber alle richtig Spaß haben, gab es jetzt erstmal ein leckeres Frühstück. Auch hier bekamen wir durch Sponsoren Unterstützung: dank Herrn Grothe von Edeka und Bäckerei Felderhoff konnte richtig gespachtelt werden. Gegen 9:00 Uhr begannen die Arbeiten. Die Crew setzte sich in Bewegung und wieder flogen 120 fleißige Hände in Richtung Arbeit. Alle?… Nein!… Zwei kamen nicht dazu: Sie hatten die Ehre Interviews zu geben für den BDKJ und Radio Essen. Um 13 Uhr kam das, was nur als „Highlight“ betitelt wurde: Ein Baustoffhändler lud die Gabionen (Drahtkörbe mit Steinen befüllt) ab. Zwei Transporter fuhren fast durchgehend Material zur Baustelle. Der Kirchparkplatz glich langsam aber sicher einem Bauhof, mit Kies, Split, und den Gabionen die noch in Einzelteile zerlegt waren. Als der Dachstuhl endlich fertig war, schlug die große Stunde für die Gärtner: das Pflaster wurde zügig auf genommen und konnte sofort gekärchert werden. Wo man hinschaute, lief die Arbeit. Die Baustelle wuchs und wuchs. Am Ende des Tages wurde noch schön gegrillt und für die Kinder gab es einen Videoabend. Später sammelten sich die Älteren zu einer Lagerfeuerrunde unter der Eibe. Am Samstag lagen wir nur knapp vor dem straffen Zeitplan, denn der Regen, der am Vorabend noch aufgekommen war, hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ging weiter und weiter, keiner stand still, alle wollten es schaffen und bemühten sich, das Ziel zu erreichen. Die Fenster wurden verleistet, die Dachspitze bekam nach 13 Jahren endlich ihre Verkleidung. Die Multifunktionfläche erstrahlte zum ersten Mal in ihrem Glanz. Die kreative Ader der Jugendlichen bewies sich in fantastischen Gestaltungsideen. Schöne Holzbretter wurden auf die Gabionen gesetzt zum angenehmeren Sitzen. Eine kleine Theke wurde konstruiert und Strom und Licht kam zum Platz an der Eibe. Gegen Abend waren die großen Sachen abgeschlossen. Es war Licht am Ende des Tunnels: Wir konnten es schaffen. Frauen der kfd Heisingen und Mütter der Kinder und Jugendlichen sorgten am kompletten Wochenende für unser leibliches Wohl. Eine große Erleichterung für uns, denn immerhin waren 60 hungrige und durstige Münder zu stopfen. Frühstück, Snacks und Salate zum Mittag und abends Spagetti Bolognese, Salat und Nachtisch haben super lecker geschmeckt.

Angesichts der guten Fortschritte beschloss man, sich am Sonntag erst um 8 Uhr zu treffen. Aber das Schlimmste, was jeder Handwerker hasst, musste noch gemacht werden: die Restarbeiten. Und es kam noch schlimmer: Es fehlte Material! Was nun ? … Die Lösung: In Aachen, um genau zu sein Herzogenrath, hatte ein Baumarkt verkaufsoffenen Sonntag. Schnell fuhren zwei wild entschlossene Kerle dorthin um das Material zu besorgen. Alle packten noch mal richtig an: Das Trümmerfeld musste wieder in die Wiese verwandelt werden, es wurde aufgeräumt, gefegt und geputzt, immer mit dem Blick auf den Zeitplan. Es wird eng, schaffen wir es? JA ! Es ist fast geschafft. Bis auf das Auseinandersortieren von Unmengen von Werkzeug und anderen Kleinigkeiten. Nun konnten wir entspannt zur Abschlussveranstaltung fahren, die pünktlich um 17:07 Uhr am 10. Mai 2009 also exakt nach 72 Stunden in der Grugahalle begann. Nach der schönen Veranstaltung machten wir es uns gemütlich: Bei einem schönen und verdienten Bier und Gegrilltem ließen wir die gelungene Aktion ausklingen.

Mit viel Schweiß und Fleiß und alle zusammen haben wir das Unmögliche möglich gemacht. Wir haben gespürt, dass es einfach Spaß macht über sich hinaus zu wachsen. Und bei der nächsten Aktion sind wir bestimmt wieder dabei.

Ich möchte mich auch noch mal bei allen Sponsoren bedanken, die nicht lange diskutiert sondern einfach mit angepackt haben, ohne Wenn und Aber!

Wir bedanken uns bei:

  • Edeka Grothe
  • Bäckerei Felderhoff
  • Bäckerei Meyer
  • Fleischerei Schneider
  • den Frauen der kfd St. Georg
  • den Müttern der Kinder und Jugendlichen
  • der Kolpings-Familie Heisingen
  • Getränke Klöfers
  • Trink und Spar Kellig für ihre Lebensmittel-Sachspenden, die unser leibliches Wohl sicherten
  • BrillenKult Durchblick
  • Optik Hell
  • Optik Schwalen
  • Schuhmoden Eiringhaus
  • Ruhrtalgrill
  • Blumen Bredenbrücher
  • Radio Liedtmeyer
  • Schirm Schüffler
  • Heisinger Buchhandlung
  • Gaststätte Zur alten Schmette
  • Beerdigungsinstitut Haltermann
  • Friseursalon Liebing
  • Nils Herrfeld Montageservice
  • Schreinerei u. Holzhandel Baumgarten
  • Krizaniak Sanitär und Heizungsanlagen für Ihre Geldspenden
  • Fam. Boddenberg
  • Fr. Becker
  • Fr. Beckmann
  • Fam. Wessendorf
  • Fam. Schmidt
  • Fam. Schrammek- Drusio
  • Fam. Günther
  • Fam. Lindemann
  • Fam. Happel
  • Fam. Grimberg
  • Fam. Wocken
  • Fam. Plemper
  • Fr. Meißner
  • Gemeiderat St. Georg
  • Kfd St. Georg
  • Kolping St. Georg
  • Hr. Sindermann
  • Fam. Karbach
  • Fr. Dr. Med. Vet. Teufer für ihre Geldspenden
    Und den Firmen
  • Scharenberg Garten u. Landschaftsbau
  • Nils Herrfeld Montageservice
  • Schreinerei Schwalenstöcker
  • Tischlerei Kampmann
  • Baustoffe Küppers
  • Hellweg die Profi Baumärkte
  • Buchbinder
  • Altenheim St. Georg
  • Aral Schulte- Bahrenberg
  • Schlieper
  • Voss Baustoffe für Ihre Spenden von Material und Baustoffen

Noch mal recht herzlichen Dank: Ohne Sie hätten wir das nicht schaffen können.

Für die 72 Stunden Aktion in Heisingen:
Nils Herrfeld